Page 7 - stadtland magazin November 2020
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S T AD TLAND MA G A ZIN | MENSCHEN
Herr Tiedeken, vor 28 Jahren wurde unter Was war das schönste Projekt, an das Sie sich er- haben. Was die Arbeit des Vereins ausmacht ist,
Ihrer Mitwirkung der Freundeskreis innern? Daran kann ich mich gut erinnern. dass wir in Nyang’oma sehr gezielt helfen kön-
Nyang`oma/Kenya e.V. gegründet. Blicken Es war ein Arbeitseinsatz mit zehn Jugendlichen nen und man kann die Ergebnisse konkret sehen.
Sie doch einmal zurück: Was hat Sie im Jahr 1994. Hier haben wir mit sechs Männern Der Freundeskreis hat gut 100 Mitglieder und
veranlasst, den Verein zu gründen? und vier Frauen die Lehrerhäuser – Part B – an konzentriert sich auf die Mission in Nyang’oma.
FREUNDESKREIS NYANG’OMA / KENYA E.V. Alles fing damit an, dass unter dem ehemaligen die Wasserversorgung angeschlossen. In drei Alle arbeiten ehrenamtlich und fast familiär zu-
Helfen – wo Hilfe 2. Vorsitzenden –„Dieter Müller“ - auf der „Cat- Wochen wurden 600 m Wasserrohre von der sammen. Wir finanzieren uns ausschließlich aus
Mission zu den Lehrerhäusern verlegt. Dann
holic Mission“ in Nyang`oma ein Arbeitseinsatz
Mitgliedsbeiträgen und Spenden und sind damit
gebraucht wird für Februar 1992 geplant war. wurden die 26 Lehrerwohnungen mit einem unabhängig in unseren Entscheidungen.
Wie war das für Sie,
Nach unserer Ankunft in Kisumu/Kenia wurden
Wasseranschluss, einer Dusche und mit einer
wir von dem Gründer und Leiter der Mission, Wasseruhr versehen. Nach genau drei Wochen als Sie das erste Mal vor Ort waren?
einem holländischen Missionar „Father Jan van hieß es dann für uns „Wasser marsch“. Auch Ich muss zugeben, ich war sehr neugierig, als ich
den Ouderaa“, am Flughafen abgeholt. unter der Mithilfe einiger Studenten der damali- 2018 nach Kenia flog. So genau wusste ich nicht,
Wenige Tage später musste Father Ouderaa in gen „Technical School“ haben wir 3.600 Gewin- was mich erwartet. Als uns bei der Ankunft die
das Hospital nach Kisumu wegen einer Krebs- de geschnitten. Das war einfach grandios – eine ersten neugierigen Kinder begrüßten, war ich
erkrankung gebracht werden und verstarb auch tolle Zusammenarbeit. sofort „verliebt“. Die tolle, friedliche Atmosphä-
kurz danach. Gemeinsam mit der Kolpingsfami- Was möchten Sie unseren Leser*innen re, die freundlichen Menschen, die Kinder und
lie in Köln-Deutz und den Kolping Jugendge- noch mitteilen? Jugendlichen, die uns ohne jede Scheu begegnet
meinschaftsdiensten hat man sich entschlossen, In den vergangenen Jahren haben wir immer ver- sind, das alles hat mich sehr beeindruckt.
durch die Gründung eines Freundeskreises und sucht, die Mitglieder und Sponsoren über unsere Wie lauten die nächsten Pläne? Es ist wirklich
weitere Arbeitseinsätze die 1960 gegründete Arbeit und Aufenthalte zu informieren. sehr traurig, dass wir zurzeit nicht nach Kenia
Mission zu unterstützen. Die Arbeit als Vorsitzender des „Freundeskrei- reisen können.
Wie sah damals und wie heute ses Nyang`oma/Kenya e.V.“ hat mir immer viel Die Lage in Kenia ist im Moment allgemein sehr
ein Arbeitseinsatz vor Ort aus? Freude bereitet. Auch wenn es oft schwierig war schwierig. Die Schulen sind seit März geschlos-
Bereits nach drei Jahren haben wir mit den Ein- für die einzelnen Projekte, die nicht allein mit sen. Neben dem fehlenden Zugang zu Bildung
richtungsleitungen der verschiedenen Einrich- den Mitgliedsbeiträgen zu finanzieren waren, und den regelmäßigen Mahlzeiten haben die
tungen vereinbart, dass wir nur Projekte fördern, das notwendige Geld zu bekommen. Gehörlosen kaum Möglichkeiten, mit ihren Mit-
die gemeinsam abgestimmt sind und uns zur Aber hier möchte ich ausdrücklich noch einmal menschen zu kommunizieren. Zu den Folgen der
Unterstützung vorgelegt werden. Das hat sich die vielen Unterstützer wie der „Aktion Stern- Corona-Pandemie trifft die Menschen die noch
bis heute bewährt und wir können uns schon vor singer“, Missio, Misereor und einige Diözesen immer anhaltende Heuschreckenplage und eine
der Anreise auf die Aufgaben, die uns erwarten, nennen – ganz besonders aber die vielen Spon- Überschwemmung am Tana-River. Einiges da-
einstellen. Das bedeutet, dass wir schon bei der soren aus Sendenhorst und aus anderen Orten von können wir von hier unterstützen und bei
Planung versuchen, entsprechende Fachleute an- in Deutschland, die uns regelmäßig großzügig den Besuchen in der Mission bleibt uns leider
zusprechen, deren Hilfe wir benötigen. unterstützt haben. Während meiner Amtszeit ha- nichts anderes übrig, als uns in Geduld zu üben.
Wie viele Projekte oder Arbeitseinsätze ben wir Projekte mit einem Gesamtvolumen von Und natürlich vermisse ich meine großen und
haben Sie vor Ort geleitet? 790.000 Euro verwirklichen können. Herzlichen (besonders) kleinen Freunde.
Für diese Frage habe ich einmal meine Unter- Dank dafür!
lagen gründlich studiert. Seit meinem ersten Herr Nettebrock, seit einigen Wochen Herzlichen Dank an den Freundeskreis
Aufenthalt in Nyang`oma 1992 habe ich bei den leiten Sie die Geschicke des Vereins. Was hat Nyang‘ oma/Kenya e.V. für das Interview!
Jugendlichen insgesamt elf Einsätze geleitet. Sie veranlasst, diesem Verein beizutreten?
Arbeitseinsätze und Fahrten für Mitglieder unse- Es ist eine tolle Aufgabe, die ich übernommen
res Freundeskreises waren es bisher 22 auf der habe. Wir können denjenigen helfen, die ohne
Mission Nyang`oma. Unterstützung kaum eine Chance auf Bildung
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Sonntags: 29.11., 06.12., 13.12. und 20.12.2020
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