Page 3 - stadtland magazin November 2020
P. 3
S T AD TLAND MA G A ZIN | GED ANKEN
und Tod nachzudenken. Der November beginnt weil kein Mantel der Liebe ihn/sie bedeckt. Und
mit dem Tag „Allerheiligen“. Ein Fest der Hoff- auch wenn es sicher vielen nicht leichtfällt, sollten
nung. Es zeigt uns, dass auch unser Leben geheilt wir doch einfach auch mal über die Botschaft aus
und geheiligt werden wird, wenn wir – wie die der Bibel in Bezug auf den Tod nachdenken. Ja, ich
Heiligen – uns in unserer Schwachheit der heilen- denke hier an Tod und Auferstehung des Jesus von
den Liebe Gottes aussetzen. Und zu Allerseelen, Nazareth. Was damals geschah, hat millionenfach
dem Tag danach, sagt Pater Anselm Grün: „Wenn Menschen Hoffnung gegeben und ihnen die Schre-
wir unserer Verstorbenen gedenken, ist das nicht cken des Todes genommen. Jesu Auferstehung ist
MOMENT MAL BITTE bloß Erinnerung. Es ist auch eine Einladung, die ein Zeichen der Hoffnung, dass es Leben über den
Der Tod als Gemeinschaft mit ihnen wahrzunehmen.“ Wenn Tod hinaus gibt. Und so können die Worte Jesu be-
wir uns an einen lieben Verstorbenen erinnern,
sonders all denen helfen, für die der Tod das Ende
letztes Abenteuer können wir auch darüber nachdenken: Was ist alles (Er-)Lebens ist: „Ich bin die Auferstehung
und das Leben; wer an mich glaubt, wird leben,
die Botschaft, die er durch sein Leben und sein
Sterben an mich richtet? Also anstatt uns von auch wenn er gestorben ist.“ Können wir nicht so
Gedanken an den Tod einschüchtern zu lassen, auch die Angst vor dem Tod als Anfang eines neu-
sollten wir lieber öfter daran denken, jeden Tag en Lebens erfahren?
Ist Auferstehung ein Zeichen zu fragen: Welche Spur möchte ich in dieser Welt Und schon der römische Staatsmann Cicero
der Hoff nung? – Gedanken hinterlassen? Wie möchte ich heute leben, wenn wusste: „Der Tod ist das Ausruhen von Not und
von Wolfram Opperbeck ich mir vorstelle, dass es mein letzter Tag wäre? Elend.“ Lohnt sich doch auch, mal darüber nach-
Denn gerade weil unser irdisches Leben nur ein zudenken, oder? Und so müssen wir den Tod
Der November ist nicht nur eine Zeit der Stille, kurzer Augenblick ist, sollten wir es achtsam und dann auch nicht als etwas Furchtbares empfi nden.
er wird ja sogar auch als der „Totenmonat“ be- bewusst leben. Es geht nicht darum, möglichst Denn die Vorstellung, dass er das Furchtbare ist,
zeichnet. Aber ist er nicht auch der Monat, der viel in einer kurzen Zeit zu leisten, sondern mög- wird dann eher zum Furchtbaren. Und es macht
durch alle Stimmungen der Natur die hellen und lichst intensiv zu leben. Das heißt auch, gut zu Sinn, lieber öfter mal über die Worte von Leo-
dunklen Seiten unserer Seele anspricht und sie sich selbst zu sein und sein Herz für andere zu nardo da Vinci nachzudenken: „Wie gut ein ver-
verwandelt? Denn beide Seiten gehören zu uns, öffnen. Denn wenn die Balance zwischen beidem brachter Tag einen glücklichen Schlaf beschert, so
sie gehören zum Leben. So gehört eben auch der glückt, dann wird das Leben gut gelingen. beschert ein gut verbrachtes Leben einen glück-
Tod zum Leben und muss uns deshalb nicht in Ein Leben für andere zeigt uns auch ein anderer Tag lichen Tod.“ Und ich mache mir inzwischen auch
erschreckende Ängste versetzen. Denn vielleicht im November: das Martinsfest. Hier soll uns Mar- oft Gedanken über die Weisheit: „Wer den Tod
kann ein „Totenmonat“ dann ja auch dazu führen, tin, der Heilige der Nächstenliebe, den Blick öffnen fürchtet, hat das Leben verloren.“ Und das sollte
einfach mal über den Zusammenhang von Leben für den oder die, der oder die in unserer Nähe friert, ja wohl gar nicht sein, oder?
GESTALTE ZUKUNFT | ERLEBE MENSCHEN | MITTEN IM LEBEN
Ambulanter Pflegedienst
Akticom GmbH
Dirk-von-Merveldt-Straße 47,
48167 Münster
02 506/30 38 10
info@pflegedienst-akticom.de
www.pflegedienst-akticom.de
WIR SUCHEN Pflegefachkräfte (m/w/d)
in Voll- und Teilzeit
● Familienfreundliche, flexible ● Betriebliche Altersvorsorge
● Betriebliche Krankenversicherung
Arbeitszeiten, z.B. Fünftagewoche
● Sehr gutes Betriebsklima ● Sonderzahlungen
● Weiterbildungsangebote ● Dienstwagen
● Leistungsgerechte Vergütung ANZEIGE
www.stadtlandmagazin.de 3