Page 3 - stadtland magazin Februar 2022
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Moment mal bitte S T AD TLAND MA G A ZIN | GED ANKEN
Das Leben in vollen Zügen
genießen
Innere Freiheit lässt uns wachsen
- Gedanken von Wolfram Opperbeck
Ein neues Jahr hat begonnen. Es macht uns Wichtig ist aber etwas anderes: Die der Nüchternheit uns immer wieder helfen, die
frei, das Alte zu verlassen und sich dem Neuen, Kunst, sich loszulassen, sich dem eigene Situation richtig einzuschätzen und die
das uns erwartet, voll Vertrauen und Hoffnung Leben und wer es kann, sich auch Dramatisierungen aufzugeben, mit denen wir
zuzuwenden. Unsere Wege sind noch nicht ab- Gott zu überlassen. oft unsere Lage übertreiben und stattdessen
geschritten. Es ist wie eine Landschaft, die im eher einen Weg suchen und entdecken, besser
Neuschnee liegt. Wir sind frei, unsere ureigens- Denn wer sich seinem Engel überlässt, der wird mit sich selbst und anderen umzugehen. Viel
te Spur einzugraben. Dafür ist es nie zu spät. frei von unnötigen Sorgen, mit denen sich ge- zu oft sind wir einfach betriebsblind und sehen
Was auch immer die Zukunft bringen mag. rade heute viele zermartern. Er wird frei von alles nur von unserem Ärger und Verletzung
dem Kreisen um sich und seine Gesundheit, um oder Enttäuschung. Aber genau das verstellt
Aber vor wichtigen Entscheidun- seine Anerkennung und seinen Erfolg. Und wie uns das dann den Weg für mögliche Lösungen.
gen brauchen wir auch Mut. Wir sich viele vorgenommen haben, in der Fasten- Lasst uns deshalb lieber das Leben in Lust und
haben nie die Garantie, dass unsere zeit auf eine Art des Fastens für die Gesundheit guter Laune sehen. Denn wer mit Unlust durch
Entscheidung absolut richtig ist. und äußere Form zu bauen, so kann der Ver- den Tag geht, lässt sich auch von wunderschö-
Trotzdem müssen wir uns an Weg- zicht auf andere Bereiche uns erst recht weiter- nen Erlebnissen wie zum Beispiel schon einem
kreuzungen entscheiden. bringen! Und nicht nur in der Fastenzeit sollten schönen Sonnenaufgang nicht von seiner ver-
wir den Weg erkennen, der uns weiterführt und drießlichen Stimmung befreien.
Denn wir können nur einen Weg gehen, wenn hineinführt in größere Freiheit und Weite und
wir weiterkommen möchten. Aber jeder Weg Liebe. Lasst uns deshalb das Leben in vol-
wird auch irgendwann zu einem Engpass füh- len Zügen genießen, ganz im Augen-
ren, durch den wir hindurchmüssen, damit Egal in welchem Alter und zu wel- blick zu sein, intensiv zu leben und
unser Leben weit werden kann. Nur unser ganz cher Zeit, wir sollten nie vergessen: uns an allem erfreuen, was uns Tag
persönlicher Weg wird uns wachsen lassen und Unser Leben liegt noch vor uns. für Tag geschenkt wird und nicht an
zum wahren Leben führen. Dazu brauchen wir dem Gegenteil verzweifeln.
aber auch den Engel des Mutes, der in den Ent- Und für die Zukunft sollte gelten: Niemals auf-
scheidungen des begonnenen Jahres uns zur geben, gerade in leidvollen Situationen, die Sich selbst annehmen, das heißt: mich selbst
Seite steht. Pater Anselm Grün weist dazu auch schwer auszuhalten sind. Geduld haben heißt nicht zu bewerten, sondern auf mich selbst mit
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darauf hin, dass wir hier den Engel des Los- nicht, über alles hinwegzuschauen, was geän- einem freundlichen Auge zu schauen. Dankbar
lassens brauchen. Denn leider klammern sich dert werden kann. Geduld haben darf man auch dafür zu sein wie ich bin…
viele viel zu oft an ihr eigenes Image, andere mit sich selber und mit einer Situation, die nicht
halten sich an ihren Gewohnheiten fest oder an geändert werden kann und die eher heitere Ge-
ihrem Besitz, an ihrem Ruf, an ihrem Erfolg. lassenheit erfordert. Und so möge der Engel
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